Kunst machen im Alltag – Wie zur Hölle soll das gehen?

„Kunst ist schön. Macht aber viel Arbeit!“ Und irgendjemand muss sie tun. Aber wann? Und wie? Gerade in Zeiten des Lockdowns vermissen viele Künstler*innen das, was sie am dringendsten brauchen: Zeit für sich. Zeit zum Nachdenken. Zum Spielen und Experimentieren. Im Moment sind alle zuhause. Das Telefon klingelt. Man wechselt von einer Videokonferenz zur nächsten. Die Kinder drehen am Rad. Der Partner fühlt sich im Stich gelassen. Wer soll unter diesen Umständen einen Text schreiben? Einen Track mixen?An der Skulptur, dem Gemälde weiterarbeiten? Albi hat uns genau diese Frage gestellt. Und wir kratzen die Lehren der vergangenen Jahrzehnte zusammen und präsentieren tatsächlich ein paar praktische Tipps, die euch hoffentlich helfen. Aber hört selbst!

2 Kommentare

  1. Lieber Jay, lieber Gofi,

    schon vor ein paar Wochen (kurz nach der Fight Club-Folge) habe ich Euch eine Nachricht geschrieben. Da darauf keinerlei Reaktion kam, bin ich gar nicht sicher, ob sie überhaupt angekommen ist.
    Sie bezog sich auf eine kurze Erwähnung von Death Metal oder Black Metal von Gofi, die mich irgendwie getriggert hat und eine Menge Gedanken bei mir ausgelöst hat. Da Ihr ja auch mal erwähnt und die Hörer ermutigt habt, Themenvorschläge zu machen, möchte ich Euch kurz (naja, so kurz es halt geht) meine Gedanken schreiben.

    Bei Black oder Death Metal geht es mMn ja auch um eine bestimmte Form der Spiritualität, wenn ich es auch eher als „schwarze“ oder „dunkle“ Spiritualität bezeichnen würde. Vor einiger Zeit sah ich eine Doku eines Anthropologen, der selber bekennender Iron Maiden-Fan ist, über das Thema Heavy Metal. Darin beschäftigte er sich auch mit dem Sub-Genre Death und Black Metal. Er interviewte Mitglieder der norwegischen Band Mayhem, die von sich selbst behaupten, Satanisten zu sein. Auf die Frage, was Satanismus für ihn bedeute, antwortete einer dieser Musiker: „Survival of the fittest“, dh. im Klartext, das Recht des Stärkeren, den Schwächeren auszumerzen. Folgerichtig haben Mitglieder dieser Band auch das Christentum, das ihrer Meinung nach eben schwach ist, nicht nur ideell, sondern auch physisch bekämpft, indem sie z.B. alte norwegische Holzkirchen (Kulturdenkmäler) abfackelten. Im Umfeld dieser Band kam es auch zu Morden, soviel ich informiert bin.
    Ein anderer, sehr bekannter Protagonist dieser Kunstform ist ja Marilyn Manson. Vor einiger Zeit sah ich einen Film von Michael Moore, in dem es um ein Massaker an einer amerikanischen Highschool ging. Der oder die Täter hatten sich vor ihrer Tat anscheinend noch mit Musik von Marilyn Manson zugedröhnt. Nun gab es einige Eltern von Opfern, die den Musiker für diese schreckliche Tat sehr stark in die Mitverantwortung zogen (was man von deren Warte aus durchaus nachvollziehen kann). Michael Moore nun interviewte den Künstler dazu und dessen Antwort war: Was habe ich denn getan, ich hab doch nur ein paar Songs geschrieben. Sicherlich hat Moore mit der Hauptaussage seines Films durchaus recht, indem er die lockere Waffenpolitik der USA, die jedem durchgeknallten Psychopathen freien Zugang zu Schusswaffen ermöglicht, für solche immer wiederkehrenden Massaker hauptverantwortlich macht.
    Allerdings gibt es da für mich ein Aber: Der Künstler und Musiker Marilyn Manson verkörpert durch sein ganzes Auftreten und seine Kunst eine bestimmte Attitüde, die, soweit ich das beurteilen kann, lautet: Ich scheiß auf euch alle, ich mach was ich will. M. Manson wurde ja auch unlängst von einigen Frauen, mit denen er Beziehungen hatte, beschuldigt, sie psychisch und wohl auch physisch missbraucht zu haben. Ob diese Anschuldigungen wahr sind, kann ich nicht beurteilen, aber sie würden ins Bild passen.
    Diese Attitüde kann bei einem innerlich zerrütteten und von Gewaltphantasien geplagten Teenager schon mal so ankommen, daß er sich zu solchen schrecklichen Taten ermutigt fühlt.
    Also einen, wenn auch kleinen, Teil der Verantwortung trägt auch eine solche in der Öffentlichkeit sehr stark zur Schau gestellte Haltung. Wobei der überwiegende Teil der Verantwortung sicher bei den schon erwähnten lockeren Waffengesetzen, bzw. auch im persönlichen Umfeld des Täters (Eltern, Lehrer, usw.) zu suchen ist.

    Das wäre mein Ansatz zu diesem Thema, vielleicht könntet Ihr ja mal dazu eine Folge machen und das Thema reflektiert und ausgewogen, wie von Euch gewohnt ohne Scheuklappen und einseitige negative Zuschreibungen beleuchten.

    Laßt mich vielleicht kurz wissen, ob und wie diese Nachricht bei Euch angekommen ist.

    Vielen Dank für Eure Arbeit bei Cobains Erben und auch bei Hossa-Talk, die ich beide immer wieder gerne höre.

    Liebe Grüße

    Bernhard

    • Hallo Bernhard, ja, ich erinnere mich an deine Nachricht. Sorry, dass ich noch nicht geantwortet habe. Ich nehme deinen Vorschlag gerne mit unseren Ideen-Pool. Der wird immer größer. Aber bei Gelegenheit kommen wir auf deinen Vorschlag zurück. Danke!

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