Und dann kam Greta – Wie politisch muss Kunst in brisanten Zeiten sein?

Wir leben in krassen Zeiten. Die Pandemie erfordert drastische politische Maßnahmen, die vergangene Bundestagswahl wurde als Jahrhundertwahl bezeichnet, der Klimawandel ist im Gange, Querdenker bedrohen und töten Menschen, weil sie keine Masken tragen wollen. Die Frage ist: Wie kann man da noch ernsthaft über so etwas wie Kunst reden? Gibt es nicht Wichtigeres? Und wenn man sich schon dafür entscheidet, weiter Kunst zu machen – muss sie dann nicht politische Themen aufgreifen, aufrütteln, Dinge in Bewegung setzen wollen? Oder gerade nicht? Knapp zwei Stunden Power-Talk über ein wichtiges und aktuelles Thema. Außerdem gibt es eine tolle Gesangseinlage von Jay.

5 Kommentare

  1. Hey ihr Erben (wobei ich ja jetzt weiß, dass wir das alle sind),

    Ich wollte diese Folge nicht so unkommentiert lassen. Es war nämlich wieder mal eine topp Folge, an der ich mich sehr gefreut habe.

    Ja, was kann Kunst eigentlich? Und hat die Künstler*in überhaupt einen Einfluss auf die Wirkungsgeschichte?

    Oder wie andere das Werk deuten oder instrumentalisieren.
    Ich musste da an John Lennons Mörder und das Buch „Catcher in the Rye“ denken.

    Oder dass Asimovs Foundation (jetzt auch als Serie @Jay 😉 ) angeblich die Terroranschläge in der Tokyoer Ubahn inspiriert haben soll.

    Mal wieder random Gedanken von meiner Seite aus.

    Grüße

  2. Hallo Kurt, Hallo Kohbein,
    Liebe Erben!
    Ich bin Walhelfer.
    Gestern habe ich einen Wal zurück ins Meer geschoben. Aber der Wal kam wieder zurück an Land.
    Es war mein übergewichtiger Opa.
    Dumm gelaufen. Danke, dass ihr uns zum Lachen bringt in unserem Seniorenheim ‚Pussy Club‘.
    Euer Robby Dig

    • Hey Robby! Sag liebe Grüße von uns im Pussy Club! Wenn wir in der Nähe sind, kommen wir gerne vorbei. Versuch’s nochmal mit Opa. Der weiß einfach nicht, was gut für ihn ist. Cheers, Gofi

  3. Hey Jay, (hi Gofi),

    heute mal zuerst direkt an Jay.
    Ich muss so 4,5 Jahre alt gewesen sein, vielleicht auch schon 7 oder 8. Da lief bei uns die „Karikatour“ rauf und runter. Die Tigerbadehos hatte ich bei HossaTalk ja schonmal erwähnt. Ich fand die Komikeinlage „Haste scho gehört, der Kurt ist tot.“ immer witzig, auch wenn ich damals noch gar nicht wusste, wer denn dieser Kurt war.
    Jetzt sitze ich hier. 20 Jahre später. Bin soeben als sein Erbe ausgerufen worden. Und denke immer noch darüber nach, ob die Wirklichkeit wirklich Wirklichkeit ist, wäre so gerne einfach Christ und kämpfe wider den dämonischen Geist; am liebsten wäre ich natürlich einfach…ja du weißt schon was, dafür gibt´s nie Applaus, es sei denn, Gofi (Hallo Gofi!) hat einen guten Tag.
    Sicherlich. Ich hätte mich für diese Themen auch interessiert, wenn ihr das damals alles nicht gesungen hätte. Mich hat Lost damals in meinen jugendlicheren Tagen auch voll angefixt. Bei Leftovers fehlt mir immer noch die 3. Staffel. Mann!
    Aber ich denke doch, dass Kunst abstrakte Gedankenwelten zugänglich machen kann. Und wenn keiner mehr Kunst macht, denkt vielleicht keiner mehr nach. Das klingt pathetisch und ist auch maßlos übertrieben, aber immer wieder sind Geschichten doch das, was in vielen Bücher als Beispiele hergenommen wird. Das Fleisch am Gerippe quasi. Einfach, weil es uns einfacher fällt, über Geschichten nachzudenken.
    In diesem Sinne ein großes Dankeschön an die scharfsinnigen, tiefsinnigen und unsinnigen Texte der Karikatour. Ich werde sie nie vergessen. Und wenn doch, dann haben sie zumindest einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Und so nehme ich auch heute noch zwei mit in meine Gedankenwelten auf.
    Schwenk zu Hossa Talk: Während des Talks musste ich immer wieder an das heißeste Eisen der Kirchenwelt denken: Die Frage nach der richtigen Exegese. (Der BiBaBo lässt grüßen; möglicherweise habe ich die ersten paar Jahre gedacht, das Ding gäbe es wirklich – nun, so falsch lag ich damals auch wieder nicht, oder?)
    Ich stand bislang auf Jays Seite. Würde am liebsten Gott belagern und ihn fragen, was das alles bedeutet. Dann kommt Gofi plötzlich um die Ecke. Eine einfache Frage, Herr Kriti-Sir: Reicht dir deine eigene Deutung nicht?
    Ich verstumme. Freilich kann man die Bibel falsch auslegen. Das soll gar nicht in Abrede gestellt werden. Aber doch werde ich nachdenklich. Vielleicht gibt es nicht den einen Sinn in der Bibel, also es gibt ihn schon: Jesus. Aber was mache ich denn jetzt damit? In Plattitüden enden, das möchte keiner. Deswegen schweige ich und denke weiter nach auf meinen samstäglichen Spaziergängen und Wanderungen, durch die mich die zwei genannten Herren stets begleiten, ohne es überhaupt zu wissen.

    P.S.: Ich denke nicht, dass Greta ein unwahrscheinlicher Held ist. Die ganze Geschichte ergibt für mich keinen Sinn. Wenn vor meiner damaligen Schule ein Mädchen mit solchen Problemen gesessen wäre, wäre sie niemals weltberühmt geworden. Ihr kennt die Hintergründe sicherlich. Und statt Eulen nach Athen, wollte ich heute doch weiße Tauben schicken.

    Euer Kriti-Sir

    • Hey Kriti-Sir,
      das ist ja mal eine Nachricht. Hab vielen Dank. Schön, dass superzwei so bei Dir gezündet hat. Das geht runter wie Öl. 🙂

      Dann kommt Gofi plötzlich um die Ecke. Eine einfache Frage, Herr Kriti-Sir: Reicht dir deine eigene Deutung nicht?

      Mich hat Gofi damit auch ganz gut erwischt. Bzgl. der Bibel sind, denke ich, beide Wege wichtig. Wenn sie Gottes Wort ist und nicht „nur“ ein künstlerisches, ist die Suche nach so etwas wie einem objektiven Wahrheitsgehalt nur vernünftig. Deshalb sind Hermeneutik, Bibelwissenschaft, historisch-kritische Methode, Kontextforschung, Archäologie und Geschichtsforschung, Soziologie, Psychologie, Dogmatik und Systematik aus der Theologie auch nicht wegzudenken. Natürlich wird man sich der objektiven Aussage eines Textes damit aber immer nur annähern können. Und gerade deshalb kann die Annäherung an die Bibel als künstlerisches Werk, auf das ich fröhlich mit meiner eigenen, subjektiven Deutung antworte, eine hilfreich Ergänzung dazu sein, die hilft, nicht im Abgrund dessen, was ich für die Wahrheit halte, verloren zu gehen. Kunst als per se subjektives Wahrheitsgeschehen feiert zugleich das Angesprochen sein wie die Mehrdeutigkeit und öffnet damit immer wieder neue Zugänge zu den biblischen Texten. So wird jedenfalls für mich ein Schuh daraus.

      LG,
      der Jay

Schreibe einen Kommentar zu JayAntworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert