Comics: Eine unterschätzte Kunstform

Kennst du die Familie Borstel (aus dem JUNIOR)? Oder Mr. Kläx (aus der KLÄX)? Dann kennst du (zumindest ein bisschen) auch Jörg Peter. Er ist ihr Zeichner. Jörg zeichnet aber nicht nur süßes Kinderprogramm, sondern auch derberes Zeug. „Comics zeichne ich eigentlich schon immer“, sagt er. Was fasziniert ihn an dieser Erzählform? Wie entsteht überhaupt ein Comic? Und welche liest er selber? Das erzählt er uns in diesem witzigen Talk. Aber auch, welche Comics er als gelungen empfindet und welche nicht, was er von einem Comic erwartet, warum er zotige Zeichnungen wie eine Befreiung erlebt und warum er den Inhalt am liebsten abschaffen möchte. Ein tolles Gespräch, nicht nur für Nerds, das am Ende ganz von selbst mal wieder bei der Frage landet, was Kunst ist und was sie will. Aber hört selbst.
(Das Porträt von Jörg im Episodenbild ist von Melanie Alexandra Hössel.)

Dieses Buch empfiehlt Jörg in unserem Gespräch:
Comics richtig lesen von Scott McCloud

5 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Einblick in Jörgs Arbeit, ich kenne ihn von den HangOuts mit Gofi, die immer sehr kurzweilig und zuweilen auch überraschend sind, gerade weil immer Leute mit interessanten Geschichten dort auftauchen und sich ein bisschen in die Karten schauen lassen. Kann ich nur empfehlen!
    Ich hoffe, dass Jörg den eigenen Comic auch wirklich macht, die Idee dahinter klingt auf jeden Fall vielversprechend. Jörg bringt Humor, Fantasie, Eigensinn, Können, Ernsthaftigkeit und sicher noch eine Menge mehr mit, das wird sicher ein tolles Werk! Von dem her, Jörg, sei ermutigt dieses Projekt voranzutreiben!
    Comics als Solches sind auf jeden Fall Kunst, ich fahr ja voll auf Clever & Smart ab, auf das ganze Primitive drin und die Verkleidungen von Fred Clever, die vielen kleinen Details die mit der eigentlichen Story nichts zu tun haben. Und ich habe immer noch die Zeichnungen vom Aids Präventionscomic Jo von Derib vor Augen, die sind unglaublich ausdrucksstark! Der Talk macht richtig Bock die alten Comics wieder rauszuholen! Vielen Dank Jungs!

    • Hallo Julia, danke für deine Ermutigung 🙂
      Clever&Smart hatte ich gar nicht mehr im Blick, habe die früher auch gesammelt. Und gelesen 😉 Sind ja von der Erzählweise nah dran an dem, was mir für mein Projekt vorschwebt, es wird sich wenig geschert um Kontinuität: riesige Beulen oder gerissene Klamotten verschwinden von einem Bild zum nächsten, und Clevers Verkleidungen passieren völlig außerhalb von zeitlicher Schlüssigkeit. Das hat sich übrigens erst so entwickelt, in den ersten Alben brauchen die Beulen noch eine ganze Seite 😉
      Danke für die Inspiration aus unerwarteter Richtung!

  2. Wie gesagt Jörg, bleib dran, da kommt sicherlich was Cooles bei rum! Heutzutage haben wir ja nicht das Problem das wir zuwenig geile Inspiration hätten, es gibt massenhaft Zeug mit Kultstatus, welches uns schon so vertraut ist wie unsere Fotoalben aus der Kindheit. In der schnelllebigen Zeit in der wir leben werden wir oft von dem Gefühl entmutigt nur Eintagsfliegen zu sein, zu banal oder zu unwichtig, dabei können wir soviel Geiles auf die Beine stellen, das es noch gar nie gegeben hat. Lets do it!

  3. Und nochmal, ich kann die Hangouts mit Gofi (welche für Unterstützer*innen möglich sind) nur empfehlen. Sie sind sehr bereichernd und horizonterweiternd, Gofi gibt Einblicke in seine aktuelle Arbeit, sehr persönlich und sympathisch, er lässt aber auch sehr viel Raum für die übrigen Teilnehmer, für deren Leidenschaften, Arbeiten und Träume. Es gibt immer Raum für eine Geschichte oder ein Gedicht, welches jemand vorlesen will, inklusive wohlwollendes und trotzdem ehrliches Feedback, Zeit für Fragen, die man einer Person stellen möchte, die Hörbücher einliest, ein Spiel entwirft oder ein Puppentheater bespielt, es ergeben sich Gesprächsthemen aus dem Moment heraus. Es ist kein Groupieclub, kein Fishing for comliments, nichts wofür man die Weisheit mit dem Löffel fressen oder in abstrakte Sphären abspacen muss… einfach empfehlenswert!

  4. Geil, dachte ich mir, eine Comicfolge ist doch genau mein Ding!
    Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Umso geiler, dass das Thema noch weiter geht!

    Sehr spannend fand ich auch das ganze Gespräch um den Zufall in der Kunst.
    Das Bedürfnis, die eigenen Einschränkungen (geprägt durch Biografie, Ideologie oder auch Rezeption) zu durchbrechen oder das Werk nicht durch eine eigene Message vorschnell einzufärben, ist ein spannendes Konzept.
    Philip K Dick oder auch George Harrison haben sich bei ihrer Kunst vom I Ching leiten lassen (was so eine uralte chinesische Zufallsmethode ist).
    Davor (1950er Jahre?) gab es in der „ernsten Kunst“ die Aleatorik – John Cage hat da viel gemacht.

    Und bei Cobains Texten hat man auch das Gefühl, dass sie sich bewusst einer Deutung entziehen wollen. Da schließt sich der Kreis also wieder… 😉

    Ich tue mich damit aber immer sehr schwer. Mir sind – so habe ich Jay auch verstanden – Geschichten, andere Welten und deren Deutungen einfach ein zu wichtiger Anteil am Kunstgenuss (Autokorrekt macht „wuchtiger“ daraus. Ein Wink mit dem Zaunpfahl…?)

    Danke wieder einmal für viele Denkanstöße!
    Und dir @Jörg: viel Ermutigung und Erfolg für dein eigenes Projekt. Das klingt mega!

    Grüße

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