Die Wahl in den Vereinigten Staaten liegt hinter uns, Schock und Unverständnis hängen uns noch in den Klamotten. Da ist es eine passende Gelegenheit, über einen Film zu sprechen, der Anfang des Jahres bereits erschienen ist: Civil War von Alex Garland. Es ist ein Filmstoff, der sich aufgedrängt hat, denn der US-Wahlkampf war aufgeladen mit brutaler Sprache und der Androhung von Gewalt. Wie könnte das aussehen, wenn erneut ein Bürgerkrieg in Amerika ausbrechen würde? Der Film geht dieser Frage nach und schickt vier Kriegsreporter auf einen Roadtrip quer durch die Staaten, die zerrüttet sind durch Tod und Grausamkeit. Es ist eine Geschichte über Mut und Waghalsigkeit, über die Notwendigkeit, zu beobachten, was passiert, und die Frage, ob und wem das eigentlich etwas bringt. Ein großartiger und bedrückender Film. Ja, wir werden spoilern. Aber das macht nichts. Civil War wird mit jedem Anschauen immer nur noch besser.
Lieber Jay, lieber Gofi,
auch ich war betroffen, als ich von dem Wahlsieg Trumps gehört habe und bin schockiert, dass er nicht verurteilt wurde und es möglich ist, dass so ein Mensch in Amerika regieren kann. Doch dürfen wir Präsidenten wie Ronald Reagan und George W. Bush nicht vergessen, von denen Letzterer ebenfalls vor ein Gericht gehörte und sich als wiedergeboren bezeichnete und von den USA damals rund zwei Milliarden US-Dollar an die Mudjahedin überwiesen wurde. Damit finanzierten die USA damals letztlich auch Osama bin Ladens Aufstieg zur charismatischen Führerpersönlichkeit und den Aufbau der Terrororganisation „Al Qaida“. Die USA war in den letzten Jahrzehnten nie harmlos.
Deswegen bin ich, auch im Israels-Palästina – Konflikt dafür, sowie in zig anderen Kriegen auf dieser Erde, dass wir genau hinschauen, genau unterscheiden, zwischen Elite, Politik und den Völkern! Wir sollten nicht, nur weil es woke ist, bei dem einen Präsidenten hinschauen und einseitig beurteilen und es bei anderen lassen. Das ist unglaubwürdig.
Politik hat auch bei uns in Deutschland viel mit Gefühlen und dem Unterbewusstsein zu tun. Wir wählen nicht nur vernünftig, wir sind alle irgendwie verführbar. Bei Trump bin ich bei euch, aber Netanjahu und einige andere Präsidenten gehören auch vor Gericht.
Liebe Grüße! Sören
https://www.bpb.de/themen/nordamerika/usa/10625/die-reagan-jahre-zurueck-zum-alten-glanz/
Kriegsverbrechen George W. Bush:
https://www.ecchr.eu/fall/keine-straffreiheit-fuer-george-w-bush/
Wichtige Ergänzung: Damit mich keine*r falsch interpretiert: ich verurteile jede Form von Antisemitismus aufs Schärfste und bin für Israel, auch die Vergeltungsschläge der israelischen Armee gegen die Hamas sind mehr als berechtigt!!! Ich bin auch für Härte Strafen bei antisemitischen Straftaten, besonders hier in Deutschland!!!
Mir geht es um die Menschen, um die Völker und ich bin für das Gespräch und den Dialog! Nicht auf die Art wie es an manchen UNi’s oder antisemitischen Demos stattfindet, sondern in Frieden mit der Bereitschaft sich zuzuhören.
Servus. Sören
Danke für die aktuelle Folge. Während des Hörens kam mir mehrmals der Gedanke, ob Ihr nicht mal Shane Claiborne von den Red Letter Christians einladen könntet (möglicherweise besser für Hossa Talk geeignet). Ich les immer wieder mal auf FB interessante Beiträge zur aktuellen Situation in USA von ihm. Er wäre bestimmt ein sehr lohnender und inspirierender Gesprächspartner.
LG
Bernhard