Claudius Förster: Mahnmal I

Claudius Förster, Mahnmal I, aus der Serie: Schwerter zu Pflugscharen, digitale Collage, 2022.

Diese Serie entstand mit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Ich hatte damals das Bedürfnis, das Gefühl der Bedrängnis, der Bedrohung und Gefahr, das von diesem Krieg in Europa ausgelöst wurde, zu verarbeiten, und wählte dafür die digitale Collage. Darin kombiniert sind Landschaftsbilder aus meiner Heimatregion bzw. von Orten, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe, mit überdimensionierten technischen Gebilden, die sich in der Szenerie bedrohlich auftürmen.

Je weiter ich diese Serie fortsetze, desto mehr wandelte sich deren thematischer Schwerpunkt jedoch. Wo zuvor der Krieg ausschlaggebender Impuls war, setzte ich mich in den darauffolgenden Werken zunehmend mehr mit den Folgen der konsumorientierten Nutzung von Technologie auseinander und der Frage, wie bewusst uns der „Krieg“ ist, den wir als moderne Konsumenten gegen unsere Umwelt führen.

Claudius Förster
Claudius Förster

Ordnung und Chaos, Vertrautheit und Irritation, Lebendigkeit und Tristesse, Statik und Organik. Claudius Förster beschäftigen in seiner künstlerischen Arbeit vorwiegend die Widersprüchlichkeit und der Kontrast, die der vermeintlich chaotischen Impulsivität wilder Natur und der Stringenz und Ordnung des menschlichen Wirkens innewohnen.

Dabei steht die Verknüpfung der konträren, teilweise extremen Aspekte beider Seiten im Mittelpunkt, begleitet von einem steten Bemühen, sie in Einklang zu bringen. In seinen Werken, welche sich zwischen dunkler Romantik und phantastischem Realismus bewegen, versucht Förster das Ringen beider Gegensätze festzuhalten und dabei vor allem einem Gefühl Ausdruck zu verleihen, anstatt einen Sachverhalt zu erklären. Im Fokus seiner Arbeit stehen dabei neben der Malerei vor allem feingliedrige Tusch- und Isographenzeichnungen, welche melancholisch-düstere und träumerische Landschaften zeigen, in denen sich technische Gebilde ausbreiten und Raum einnehmen. Darüber hinaus bedient sich Förster der digitalen- und Objekt-Kunst, um sich seinen Themen mit verändertem Blickwinkel zu nähern.

Inspiration für seine Arbeit findet er in der Abgeschiedenheit wilder Natur sowie in monströs anmutender Urbanität und grotesken, industriellen Gebilden. Die intensiven Eindrücke beider Extreme fließen in seinen Werken zusammen und erzählen eine dystopisch-metaphorische Geschichte.

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