Mache Krach und suche Ruhe und
finde Frieden in Freundschaft
und im Vorhandensein von innigen
Schreibkompliz*innen:
In Micha-Kunze-Versen
und Leah-Weigand-Gedichten
und in Tabithas Abschiedsbuch
und Miras Roadtrip mit Gott,
während ich mit Sascha Kirchhoff durch Norwegen fahre
und meine warme Jacke vergessen habe.
Und Manu, der bewiesen hat,
dass Gedichte durchaus laut und tanzbar sind.
Obwohl ihm besonders letzteres egal sein dürfte.
Und Sergejs Fotos,
die in einem Frame mehr erzählen
als ich in ganzen Büchern.
Und Joes Piano
und Jonnes, der von Hoffnung singt
und mehr als ich dran glaubt.
Und mein Vater,
wegen dem ich sogar G*tt Vater nennen kann,
ohne mich angeekelt abzuwenden
bei der Verwendung einer solchen Bildanrede.
Weil das Wort mich nie triggert
und ich immer denke:
»Wenn G*tt tatsächlich ein bisschen ist wie er,
dann ist G*tt gut und gütig.«
Und wie Nick Cave
im selben Interview Fuck sagen und von Gebet sprechen
und denken kann, dass das womöglich dasselbe ist,
und von Verlust und Verstehen und Wut und Schmerz
und Hoffnung,
die einen vielleicht findet,
aber zu ihrer ganz eigenen Zeit,
und die man trotzdem suchen,
nur nicht finden kann.
Don’t call us, we call you
vielleicht Frieden.
Außen und vor allem innen.
»Wenn du versuchst, für alle zu schreiben,
erreichst du keinen,
also schreibe ich für euch
und von euch,
für meine Freunde«
schreibt Levi mir als Widmung vorne ins Buch,
and I’m forever grateful for that piece of comforting
writing advice.
Jetzt fürchte ich mich nicht mehr vor den Äpfeln,
fasel Frankenstein ganze Storylines vom Vorhandensein
vor, aber finde die Form nicht
für meins.
Und
bleib barmherzig,
hör nicht auf, zu atmen.
Hass ist schlecht für die Verdauung,
geschluckte Tränen liegen schwer im Magen,
der dann wie auf schienenlosen,
schiefen Serpentinen
endlos herumradaut.
Bitte
bleib
barmherzig.
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