Süße Jungs sind toxisch – Wir lesen Megan Fox

Wir geben es zu: Wir haben nicht sehr viel erwartet, als wir uns entschieden, über die Gedichte der Schauspielerin Megan Fox zu sprechen. Warum? Weil wir vielleicht misogyne Arschlöcher sind? Ja, vielleicht. Aber auch, weil uns die Filme, in denen sie mitspielt, nicht besonders umgehauen haben oder noch nicht einmal bekannt waren. Und überhaupt, worüber will eine schöne, reiche, Frau denn schrieben? Und dann? Haben sie uns umgehauen, diese Texte über Frauenhass, Missbrauch und männliches Alpha-Verhalten. Megan Fox nimmt kein Blatt vor den Mund, reibt uns die hässliche Wirklichkeit ins Gesicht. Und wir können gar nicht anders, als als Männer über uns selbst nachzudenken, über das Patriarchat, Schwanzvergleiche und Geschlechterrollenklischees. Falls Du in der Vergangenheit Missbrauch durch andere erdulden musstest, könnte es besser sein, diese Folge nicht zu hören. Denn diese Gedichte sind nichts für Zartbesaitete. Anderseits können sie aber auch befreiend wirken, weil sie das aussprechen, was man sich vielleicht selbst nicht zu sagen traut.

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3 Kommentare

  1. zu Megan Fox: Ich würde diese Dame nicht als erfolgreiche Schauspielerin bezeichnen. Außer Transformers 1+2 hat sie nichts Bekanntes gespielt und seitdem ist sie auch ziemlich in der Versenkung verschwunden. Auch ihr Auftritt in Expendables IV, von dem sie sich ggf. mehr Aufmerksamkeit versprochen hat, ist aufgrund der desaströsen Qualität des Gesamtwerks versandet.
    In Bad Boys II war sie laut ImdB als „Stars-and-Stripes Biniki Kid Dancing Under Waterfall (Nicht genannt)“ gelistet.
    Klar war sie Ende der 00er ein Sexsymbol, das dann von Jennifer Lawrence & Co. ersetzt worden ist.
    Ich behaupte: Allen nach 2000 Geborenen ist diese Dame kaum bis überhaupt nicht bekannt.

    zum künstlerischem Mehrwert der nachgereichten Überschrift:
    Doch, ich finde schon, dass das einen Mehrwert bietet.
    Unwillkürlich musste ich an die NolanFilme denken, die immer mit den ikonograpischen Titel in Großbuchstaben (und epischen Platz dazwischen) enden; das setzt dem Ganzen einen würdigen Abschluss.
    Und gerade bei Gedichten kann der Effekt noch verstärkt auftreten. Wenn „7 ist die Zahl der Vollkommenheit“ über den 7fach skandierten „I hate all men.“ (oder so ähnlich) kommen würde, wäre das Gedicht beinahe langweilig, da die Punchline vorweggenommen ist. So liest man das Gedicht und „versteht“ es im Nachhinein, was dann einfach anders wirkt.

    zu den Gedichten an und für sich:
    Ihr habt es gut auf den Punkt gebracht. Die Gedichte sollen punkartig dem Publikum das Maul stopfen. It is, what it is. And it is pathetic.
    Für mich kann dieser Band dann aber nur ein deskriptiver Auftakt sein und hoffentlich nicht als fatalistischer Endpunkt dienen. Es wäre also interessant, ob Megan Fox in 5-15 Jahren nochmal nachliefert und über ihren romantischen Werdegang etc. nachdenkt.

    Was mir im Talk gefehlt hat:
    Mensch, ihr habt doch erst über Till Lindemann geredet.
    Da hätte man ruhig nochmal drauf zurück kommen können.
    Und überhaupt: Bei Lindemann habt ihr (und die ganze Bundesrepublik) darüber nachgedacht, ob man das lyrische Ich mit dem Autor gleichsetzen darf und bei Megan Fox war das quasi gesetzt. Vielleicht glaubt man „Opfern“ auch einfach mehr als mit diesem Stilmittel spielenden „Tätern“?!
    Und wie ich es bereits bei der aktuellen HT-Episode nachgereicht habe: Mir fehlen die Visionen eines Martin Luther Kings. Es kann doch nicht sein, dass jeder nur noch in seiner Ecke hockt und die ganze Welt beschuldigt, dass es einem so schlecht ginge. Ja, klagen soll erlaubt sein, aber doch nicht als Endpunkt. Aber der Ausgangspunkt für eine Vision des friedvollen Miteinanders zwischen testosterongesteuerten Männern und östrogengesteuerten Frauen sollte doch nicht zu viel verlangt sein – und da gilt es dickere Bretter zu bohren als Megan Fox es getan hat.

    Hachja, und ob Jay seine „Karikatour“-Nummer „Dumm gelaufen“ heute nochmal so frei von der Leber weg bringen würde 😉

  2. Sorry vielmals, wenn ich hier schon wieder klugscheisse. Der Autor von High fidelity ist der Brite Nick Hornby. Bruce Hornsby ist ein amerikanischer Sänger und Pianist. Nix für ungut!

    • Nein, nein, danke fürs Klugscheißen. Ich bin ja ein Meister des im Eifer Namen durcheinander bringen. Man nennt mich auch den Durcheinanderbringer. Von daher, danke für die Korrektur.

      LG,
      der Jay

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