Freut Euch auf das erste Special von Cobains Erben: Marco Michalzik und Gofi sind gemeinsam mit ihren Gedichten auf Tour gewesen und haben ein ganz besonderes Veranstaltungsformat ausprobiert, das sie POETRY TALK nennen. Die beiden haben ihre Texte nicht etwa einfach vorgelesen, sondern sie haben sich anschließend direkt auch darüber unterhalten. Und das nicht nur untereinander, sondern auch mit dem Publikum. Denn an diesen Abenden in Berlin, Halle/Saale, Gießen, Lemgo und Osnabrück durfte sich jede*r zu Wort melden, die/der das wollte. So glich kein Abend dem anderen. Welche Texte wann und warum gelesen wurden und über welche Themen gesprochen wurde, entschied sich jeweils ganz spontan. Dies ist die Aufnahme ihres Auftrittes im Sharehouse Friedenskirche in Osnabrück. Viel Spaß beim Zuhören!
Nehmts mir nicht übel und so schlecht ist das ja auch gar nicht:
Aber das hört sich stellenweise an wie eine halb weinerliche, halb ironische „Selbsthilfegruppe“.
Bei Marcos Wehklagen darüber, dass er nicht ordentlich übers Bumsen schreiben kann, wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll.
Geht mal bei Lindemann in die Lehre, was Singen über Sex angeht…
„Ich hab den Schwanz wieder drin in der Gesangslehrerin.“
„Ich will ficken.“
„Mann gegen Mann.“
ja, meine Güte, das kann auch alles furchtbar pubertär rüberkommen…hihi der hat Pimmel und Vulven in seinen Gedicht verwendet…
man kann aber auch von der anderen Seite vom Pferd fallen und sich am „Hohelied der Liebe“ orientieren.
Also da wäre ein ausgewogener erotischer Gedichtband schon dringend erforderlich! – Ich weiß jetzt selber nicht mehr, ob und wie ernst das meine und beende daher mein Getropfe dazu…
Macht ers gut!
Mag jetzt sehr überheblich rüberkommen. Aber ich denke, du hast nicht viel von den Texten verstanden. Ist ja nicht schlimm. Aber „weinerlich“, „Selbsthilfegruppe“? Warum sollten wir uns diesen Scheiß von dir gefallen lassen müssen?
oh Gofi goes unverstandener Punk.
ganz was Neues…
warum ihr euch den Scheiß gefallen lassen solltet?
…weil ihr die Öffentlichkeit gewählt habt.
..und auf mich hat das eben so gewirkt.
und ist Kunst nicht immer auch (Versuch zur) Selbsthilfe?
und was der eine weinerlich findet, ist für den anderen total gefühlig.
…über die Witkung der Texte entscheidet nicht der Künstler.
…für moch ist das Argument „du hast xy nicht verstanden“ höchstens ein letzter Strohhalm, mit dem man aus einer gewissen Pulle trinkt.
(„oh Gofi goes unverstandener Punk. ganz was Neues…“) Nee, so neu ist das gar nicht. Ich reagiere nur nicht auf jeden Kommentar, auch nicht auf die herablassenden und unsachlichen. Aber ich habe das Gefühl, ich sollte das öfter machen.
(„warum ihr euch den Scheiß gefallen lassen solltet? …weil ihr die Öffentlichkeit gewählt habt.“) Du hast da etwas missverstanden, KritiSir. Nur, weil sich jemand in die Öffentlichkeit traut, darf man ihm nicht jeden Quatsch um die Ohren hauen, der einem gerade so durch den Schornstein pfeift. Das heißt, man darf natürlich alles, abgesehen von dem Verbreiten von Pornografie, Antisemitismus, Rassismus, Hass und Hetze. Meine Güte, wir leben in einem freien Land! Aber es kommt eben nicht immer so gut an und führt auch selten zum Erfolg.
(„..und auf mich hat das eben so gewirkt.“) Auf mich wirkt dein Kommentar herablassend und unsachlich. Ich darf das sagen. Du wählst hier schließlich die Öffentlichkeit.
(„und ist Kunst nicht immer auch (Versuch zur) Selbsthilfe?“) Schon, aber nimmst du damit nicht deine Kritik wieder zurück?
(„und was der eine weinerlich findet, ist für den anderen total gefühlig.“) Da gebe ich dir vollumfänglich recht.
(„…über die Wirkung der Texte entscheidet nicht der Künstler.“) Dies ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort.
(„…für mich ist das Argument „du hast xy nicht verstanden“ höchstens ein letzter Strohhalm, mit dem man aus einer gewissen Pulle trinkt.“) Hast recht. Mir fiel einfach nichts Dümmeres ein. Entschuldige. Welche Pulle meinst du eigentlich?
das mit dem Punk war freilich ironisch gemeint, da wären wir wieder bei ursächlicher Intention und letztgültiger Wirkung 🙂
„unsachlich und herablassend“ war es nicht gemeint; da haben wir uns wohl ggf. doppelt missverstanden.
wie hast du die Tour denn wahrgenommen?
was hast du ausgedrückt, ggf auch neu entdeckt?
und was fandest du herablassend an dem Kommentar? provozierend war er freilich gemeint. dich was er genau provoziert, kann ich auch am langem Ende nicht exakt steuern.
welche Pulle ich meine?
wie hatte mir letzt ein Prüfer bei meiner BüroArbeit geantwortet:“Mehrere Interpretationen des Gesagten sind so erwartbar wie gewollt.“ 😉
also man merkt: auch bei Büroarbeit fragt man sich teils: Ist das Kunst oder kann das weg?
zugegeben war ich mir selbst nicht so sicher und habe es daher offen gelassen; ein letzter Szrohhalm bleibt das Argument bzw eben ein TotSchlagArgument, das auch herablassend wirken kann, aber keine Sorge.
ich denke, du hast meinen ursprünglichen Kommentar schärfer verstanden als er gedacht war.
Deswegen habe ich ihn bewusst mit „nehmts mir nicht übel“ angefangen.
da hatte ich auf ein dickeres Fell bezüglich ungefilterter Kommunikation, die ihr ja selbst schon in beiden Podcasts hingelegt habt, gewettet.
aber wie das so ist, bei unserer aller Reise durch Zeit und Raum.
vllt liegt mir dieser zweifelnd, immer halb selbstironische Lyrikstil auch einfach nicht. hattest du ja selbst bei der Meta“Fokge“ gemeint, dass du in deinen Texten immer solch eine Brechung brauchst.
Marcos neuer Band liegt auch noch ungelesen bei mir rum.
vllt geb ich mir das mal als DoubleFeauture mit dem bei dem Hörner gepackten Stier – und entscheide dann…
nothing for ungood, Gofi 😀
Nothing for ungood! Mir war einfach danach, ein bisschen zurückzubeißen. Aber ich versteh, wie du es meinst. Danke, dass du es noch mal kurz auf den Punkt gebracht hast.
jo, mags auch bisschen zu ketzern 😉
alles in mäßigkeit…