Bei dem Podcast Hossa Talk haben wir uns einen Scherz erlaubt, der nicht bei allen gut angekommen ist. Um Aufmerksamkeit für die nächste Folge zu generieren, haben Jay und Gofi so getan, als würden sie sich über die Sozialen Medien streiten. Was als Scherz begann, nahm irgendwann Züge einer Kunstaktion oder eines Experimentes an. Darüber denken wir nach. Nicht um uns zu rechtfertigen oder gar selbst zu feiern, sondern weil wir den Eindruck gewonnen haben, dass es sich lohnt. Denn der Spaß an Kunst und Klamauk geriet in Konflikt mit dem Bedürfnis nach ehrlicher Gemeinschaft. Warum hat diese bescheuerte Aktion für manche funktioniert und für andere überhaupt nicht? Gibt es Analogien zu echten Kunstaktionen? Welchen Einfluss hat das Internet darauf, wie wir Kunst machen, uns selbst darstellen, ja sogar die Wirklichkeit wahrnehmen? Müssen künstlerische Inhalte immer krasser werden, um überhaupt wahrgenommen zu werden? Warum filmen wir alles? Was bedeutet es, dass wir als Besitzerinnen eines Smartphones alle zu Content Schöpferinnen geworden sind? Viel Spaß beim Hören!
nach wie vor bleibt es bei mir bei aufgeblasenen Backen und einem öeicht genervten „Puhhhh“ (nicht zu verwechseln mit „Buuuuh“).
ich hatte von der Aktion aber nur die kryptische Bemerkung bei Cobains Erben mitbekommen und dann bei HT ausnahmsweise auch sofort eingeschaltet. Die erste Viertelstunde war dann mehr eine Telenovela, aber da hatte ich bis zum Schluss Tomaten auf den Äuglein.
Erkenntnis: aha durch die Brust direkt ins Auge. warum einfach, wenns auch kompliziert geht?
Durch das teils verquaste Nachgespräch habt ihr dann selber eure „Kunst/Performance/Prank“ kommentiert, was auf mich etwas unnötig wirkte (Redundanzschleife und Deutungshoheit); da fühlte ich mich an Hauptprediger erinnert, die bei einer Predigt ihres Schäfchens nochmal alles ins Lot bringen wollten.
Die Hinweise zu anderen KunstAktionen fand ich aber sehr interessant! Danke dafür!
ggf. hättet ihr die unterschiedlichen Reaktionen auf den Prank einfach unkommentiert vorlesen/einspielen können und so eine habermass’sche Kommunikation ermöglichen können, aber seis drum – ich sitze hier ja nur auf dem Zaun. Ihr rockt das schon 😀
Letztlich verlasse ich mich darauf, dass Organisatorisches direkt und roh kommuniziert wird; daher wohl auch die Tonaten, da ich in solchen EigenAngelegenheiten nicht daran denke, verarscht zu werden; hingegen bei Meinungsäußerungen äußerst kritisch bin. kann ich jetzt bei eurer künftigen OrgaKommunikation nicht mehr; da wird für immer ein Fragezeichen stehen, aber vollkommen egal – es gibt Wichtigeres als eure Podcasts und die Kunst an und für sich.
„nur der Tod währt allezeit.“
Hi Gofi, Marco und Jay,
soweit ich mich erinnern kann, hat Andy Kaufman damals stundenlang aus der Bibel gelesen.
Zu euren ‚Fake News‘ von letzter Hossa Talk Sendung (Ist Gofi der Antichrist und Gofi‘ s Rückkehr Teil II ):
Ich kann nachvollziehen, dass sowas Menschen schocken kann, gerade, wenn man Menschen mag, wenn diese öffentlich ‚batteln‘, aber ich denke, dass jede und jeder auch Selbstverantwortung hat, für das was er hört und sieht und daraus macht. Nicht nur die Künstler*innen, sondern auch die ‚Konsument*innen‘ oder ‚Genießer*innen sollten sich hinterfragen auch gerade in Bezug, ‚was erwarte ich eigentlich von Menschen oder der Kunst‘, was projiziere ich von mir hinein, warum erhöhe ich andere Menschen, verstehe ich das richtig? Und da lerne ich, als teils impulsiver Mensch, gerade dazu.
Ich bin nicht abgehärtet, versuche aber liebevoll selbstkritisch mit mir umzugehen, und in letzter Zeit versuche ich erstmal zu hören, abzuwarten und nicht gleich in einen Alarmzustand zu geraten.
Ick grüße euch aus dem ruhigen Berlin :-)) und hoffe, ihr hattet eine schöne Himmelfahrt (nicht wortwörtlich gemeint)
Farvel. Sören
Lieber Jay, Gofi und Marco,
ich bin ja seit einigen Jahren jetzt dabei und habe seit dieser Zeit praktisch alle Folgen von Cobain und Hossa gehört. Da sich meine Lebensumstände aber in den letzten Monaten geändert haben immer erst etwas im Nachhinein. Deshalb ist diese ganze Sache mit dem angeblichen Zerwürfnis zwischen Jay und Gofi erst mit etwas Verspätung bei mir gelandet, als die Sache dann ja auch quasi schon wieder aufgeklärt war. Dadurch, daß ich immer beide Podcasts höre, waren die Entzugserscheinungen bezüglich Gofi auch nicht so schlimm.
Um ehrlich mit Euch zu sein, fand ich diese ganze „Performance“ auch, gelinde gesagt, mäßig witzig und gelungen und ziemlich überflüssig. Inhaltlich und vom Niveau der Präsentation her erinnerte mich das ganze dann doch eher an so manchen Scherz meiner 15jährigen Tochter. Für gestandene Ü50, die Ihr seid, war das zwar etwas, was man schon mal machen kann, aber es hätte vielleicht eines irgendwie gearteten „Lektorats“ bedurft, das Euch die Veröffentlichung noch ausgeredet hätte.
Als ich mir nun heute den letzten Cobains-Talk anhören wollte, hat es mir dann doch nach ca. einer halben Stunde die Kette ausgehängt und war das Fass am Überlaufen. Muss man wirklich nochmal fast zwei Stunden über diese ganze Geschichte labern? Zum ersten Mal überlege ich ernsthaft, mir diesen Talk diesmal zu schenken, wobei ich andererseits natürlich auch die Befürchtung habe, dann doch irgendwas Interessantes zu verpassen.
Nichts desto trotz freut es mich natürlich, daß Gofi bei Hossa wieder mit an Bord ist und ich wünsche Euch Dreien alles Gute.
Lieber Gofi, lieber Jay, lieber Marco,
ich bin zwar kein so treuer Hörer wie Bernhard, hab das aber sehr ähnlich wahrgenommen und war was Eurer Performance an der Stelle betrifft über die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung überrascht. Viel lieber würde ich aus aktuellem Anlass und erst Recht als Cobains Erben eine Folge über Steve Albini hören. Erst recht weil in den nächsten Tagen das nächste und dann eben leider letzte Album der großartigen Band Shellac erscheint. Ist das was für Euch als Cobains Erben? Viele Grüße Jo